Erinnerung an Birglands berühmten Sohn

Exponat der Weltausstellung "Reformation" würdigt Johann Flierl

Rondell in Fürnried
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"Das darf nicht der Vernichtung preisgegeben werden", betonte Birglands Bürgermeisterin Brigitte Bachmann. Also kam das riesige Exponat von der Weltausstellung "Reformation 2017" in Wittenberg nach Fürnried im Birgland und schmückt jetzt seit 2018 den dortigen Dorfplatz. Das beeindruckte sogar den Landrat bei der Einweihung.

Das Rondell präsentierte das Leben des berühmten Sohns des Birglands bei besagter internationaler Ausstellung: Johann Flierl. Äußerst ungewöhnlich, dass ein Mann aus dem winzigen Weiler Buchhof in der Nähe von Fürnried, 160 Jahre nach seiner Geburt der Weltöffentlichkeit präsentiert wird. Aber Flierl hat in den vergangenen Jahren eine fast schon unglaubliche Renaissance erlebt. Der Missionar legte einst in Papua-Neuguinea den Grundstein für die größte evangelische Kirchengemeinschaft im pazifischen Raum, die mittlerweile deutlich über eine Millionen Christen zählt.

Diese Leistung muss jedoch auch verbreitet werden. Und dafür braucht es mindestens genauso viel Herzblut, wie Flierl selbst für sein Lebenswerk aufgewendet hat. Gerda Stollner und Anni Weber aus dem Birgland haben es sich zur Aufgabe gemacht, sein Leben und Wirken wieder ins Bewusstsein zu rücken. "Bloß mit einem Gedenkstein in Buchhof kann es nicht getan sein", meint Stollner: "In Papua-Neuguinea wird er fast verehrt wie ein Heiliger und bei uns gerät er in Vergessenheit."

Hintergrund
Einweihung des Rondells in Fürnried
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Gerda Stollner hat mit Anni Weber, Pfarrer Andreas Utzat und weiteren Helfern schon einiges ins Rollen gebracht. Da wundert es kaum, dass Johann Flierl eine der sechs Persönlichkeiten war, die die evangelisch-lutherische Kirche Bayern bei der Wittenbergischen Weltausstellung präsentierte. Doch das reichte den beiden Frauen nicht: Mit Unterstützung von Bürgermeisterin Brigitte Bachmann holten sie das Flierl-Exponat nach Fürnried. Jetzt steht es dort frisch lackiert und hübsch bepflanzt auf dem Dorfplatz. Zu Flierls 160. Geburtstag wurde es eingeweiht. Das nächste Projekt von Stollner, Weber und Co., eine Dauerausstellung in Flierls Fürnrieder Schulhaus, ist auch fast fertig.

In der St.-Willibald-Kirche ging es jetzt um die Geschichte Flierls und des Rondells. Ein besonderer Gast war dabei Friedrich Flierl, ein Ururenkel des Missionars, der auf Papua Neuguinea geboren wurde, aber jetzt in Deutschland lebt. Einen Beitrag steuerte auch Hanns Hoerschelmann von "Mission Eine Welt" bei. Landrat Richard Reisinger, Bürgermeisterin Brigitte Bachmann und Raiffeisenbank-Vorstand Erich Übler berichteten von der Unterstützung des Projekts, bevor Landeskirchen-Theologin Britta Mann den Übergang zu der Präsentation von Anni Weber und Gerda Stollner gestaltete. Für Musik sorgte der Chor "Zusammenwachsen".

Tatjana Sichelstiel