75 Jahre Martin-Luther-Kirche in Poppberg/Birgland

Regionalbischof Stiegler bei der Predigt
Bildrechte Gerda Stollner

Ein Festtag mit Blick nach vorn, ein Rück­blick auf be­weg­te Zei­ten und ein kla­res Zeug­nis christ­li­cher Ge­mein­schaft. Die Mar­tin-Luther-Kir­che in Popp­berg feier­te ihr 75. Jubiläum.

Den Festgottesdienst hielt Regionalbischof Klaus Stiegler aus Regensburg, der die Kirche als Ort der Begegnung und des Aufatmens betonte. Die Kirche ist ein Fingerzeig Gottes!

Der Bischof predigte vor übervollem Haus über Lukas 19, 1 – 10, Zachäus. Die Lukasgeschichte über den Oberzöllner Zachäus ist eine Kirchweihjubiläumsgeschichte. Sie zeigt, was hier in der Kirche geschehen kann. Dass ein einzelner Mensch berührt wird, um sich mit Gott zu verorten, dass Menschen Orientierung gewinnen.

Dies hat auch Martin Luther nach der Reformation wieder entdeckt an den alten biblischen Worten. Der wahre Schatz ist das Evangelium, als Kraftquelle, als Orientierung, als Inspiration für unser Leben. Bibelworte sind auch Orientierungspunkte für unser Leben z. B. bei der Taufe, der Konfirmation oder der Hochzeit. Er hat herausgefunden, Kirche neu zu gestalten, wo der christliche Glaube relevant für unser Leben wird. Glaube lässt sich nicht einfach vererben. Da geht es um ganz persönliche Berührung. Mein Leben habe ich nun im Kontext all der Anderen, gleich welcher Hautfarbe, welcher Zungenschlag, welcher Religion, schreibt uns Jesus in unser Stammbuch. Als Ebenbilder Gottes sollen wir auf einander zugehen. Der christliche Glaube prägt das Zusammenleben.

Die Martin-Luther-Kirche, ein Fingerzeig zum Himmel, dass wir guttun, nach oben zu schauen, im übertragenen Sinne. Die Spanne zu einem guten Zusammenleben. Stieglers Wunsch zum 75. Geburtstag, dass die Gottesdienstbesucher genau das hier in der Martin-Luther-Kirche entdecken, dass sie berührt werden von der Frohen Botschaft.

Die Kirchenvorstandsmitglieder Gerda Stollner, Gerhard Vogel, Günter Oberleiter, Sandra Henselmann und Doris Maderer übernahmen die Lesung, die Abkündigungen und die Fürbitten. Der Festgottesdienst wurde umrahmt vom Posaunenchor Schwend unter der Leitung von Eva Dehling, dem Kirchenchor Schwend unter der Leitung von Julia Schmidt und Irene Schmidt an der Orgel. Für eine beschwingte Einlage sorgten die Kinder und das Kindergottesdienstteam um Katja Franz. Die Kinder erhielten Geschenke in Form von Kinderbibeln.

Bürgermeisterin Brigitte Bachmann-Mühlinghaus überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Birgland und in Vertretung die des Landrates Richard Reisinger. Ihr besonderer Dank galt Regionalbischof Stiegler für sein Kommen ins Birgland nach Poppberg. Leider ist Pfarrer Volker Dörflein erkrankt und wir alle wollen, dass er wieder kommt.

Das Schlusswort hatte Vertrauensmann Manfred Butz. Was wäre ein Bischof, ein Pfarrer ohne die Besucher? Danke, dass so viele Besucher aus nah und fern nach Poppberg gekommen sind. Und was wäre Gemeinschaft ohne Feiern? Dies ist sehr wichtig und fügt uns zusammen. Anschließend folgte ein Stehempfang im Hof der Familie Hirschinger. Neben Sekt und Häppchen gab es auch liebevoll verzierte Lutherplätzchen und Karten mit neuen und alten Bildern der Martin-Luther-Kirche.

Besonderer Dank gilt der Mesnerin Erika Hirschinger und dem Jubelfestvorbereitungsteam um Doris Maderer. Dank auch an die Gruppenführer der Fahrradsternfahrt Florian Rieger und Gunda Dehling und an Anni Weber für die Kirchenführungen an diesem besonderen Kirchweihsonntag.

Ein Kirwabaum durfte selbstverständlich nicht fehlen. Dieser wurde von den Kindergottesdienstkindern auch ausgetanzt.

Martin Luther: „Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen.“